EifelSchleife Naturwanderpfad | Die kurze Runde um Dahlem bietet alles, was das Wanderherz begehrt: Schöne Aussichten, dunkle Wälder, Fernsicht und eine wie immer ausgezeichnete Beschilderung.
Übersicht EifelSchleife Naturwanderpfad
- Typ: Rundweg
- Länge: Etwa 9,3 km
- Höhenmeter: Etwa 215 Meter
- Ausgangspunkt: Parkplatz Bahnstraße 6, 53949 Dahlem
W3W: ///willkommen.garten.schokolade - Anspruch: Bis auf die Aufstiege auf die Finsterley und den Abschnitt am Glaadtbach sind die Wege ausnahmslos gut begehbar. Bei Nässe wird es allerdings am Bach und auf der Ley etwas rutschig und Wanderschuhe sind dringend zu empfehlen. Gutes Handynetz.
- Gelaufen: 10. November 2023
- Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.
Einen Tag bevor sich die Kölner Jecken am 11.11. zum Komasaufen und Wildpinkeln treffen, machen Rudi und ich uns noch einmal auf den Weg nach Dahlem. Auf dem Programm steht der Naturlehrpfad EifelSchleife in Dahlem.
Von Dahlem auf die Finsterley
Vom kostenlosen Parkplatz im Zentrum von Dahlem geht es nur ein kurzes Stück durch den Ort, dann zweigt die EifelSchleife auf einen kleinen Pfad ab, der steil zur Finsterley hinaufführt. Pünktlich verzieht sich auch die Sonne und ein feiner, aber beständiger Nieselregen setzt ein.
Bei schönem Wetter hätte man von hier oben einen herrlichen Blick auf Dahlem, heute verschwimmt alles in regnerischem Grau. Aber das macht nichts, Regen ist auch nur Wetter und die Jacke hält wie immer dicht. Auch Rudi stört das nasse Fell nicht, er zuckt an der Schleppleine voraus. Es geht ein kurzes Stück auf der Höhe über Wiesen und am örtlichen Fußballplatz vorbei. Dann haben wir die mühsam erklommenen Höhenmeter wieder zurück und schlängeln uns wieder talwärts.
Dahlemer Moor
Weiter geht es durch die Straßen von Dahlem, bis etwa bei Streckenkilometer zwei das das NSG In der Wasserdell in Sicht kommt. Rechts von uns plätschert der Moorbach.
Kurz hinter einem Wanderparkplatz mit Schutzhütte und Parkmöglichkeit zweigt der Wanderweg rechts ab und führt auf Holzstegen quer durch das Dahlemer Moor. Im Zickzack geht es auf glitschigen Bohlen über braunes Gras und schwarzes Wasser.
Früher waren solche Moore ebenso wie Heiden und Feuchtwiesen in der Region vorherrschend, wurden aber durch extensive Landwirtschaft weitgehend entwässert und immer weiter zurückgedrängt.
Erst im Rahmen des Interreg III-Projektes (Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) wurden Heiden, Moore und Wiesen geschützt und die Lebensräume erweitert. Die Wasserdell bei Dahlem war Teil des Projektes. Glockenheide, Moorlilie oder Rundblättriger Sonnentau haben hier einen neuen Lebensraum gefunden.
Rudi ahnt wohl, dass es keine gute Idee ist, hier vom Steg ins Gras zu springen und bleibt ungewohnt brav bei Fuß.
Auf den Heidekopf im Ripsdorfer Wald
Leider viel zu schnell mündet der Moorstieg wieder in den Wirtschaftsweg und ein Stück durch einen kleinen Nadelwald. Grün leuchtet das Moos und verleiht dem Waldboden eine fast verwunschene Atmosphäre.
Dann geht es wieder steil bergauf zum höchsten Punkt der Wanderung: die Höhe eines der drei Heideköpfe (588,5 m) im Ripsdorfer Wald.
Nächstes Etappenziel ist kurz hinter einem weiteren Wanderparkplatz mit Wegkreuz das Eifelblick Missionskreuz Heidekopf. Das mächtige Kreuz aus dem 18. Jahrhundert steht hier seit 1921 und dient als Wendepunkt der jährlichen Bittprozession. Trotz des Regens lässt sich erahnen, wie schön der Blick über Dahlem und Schneifel bis zur Abtei Maria Frieden sein muss.
Dackel und menschlicher Begleiter genießen den wetterbedingt getrübten Blick nur kurz und wandern weiter. Über einen Höhenrücken geht es und wieder öffnet sich der weite Blick über Felder und Wiesen.
Doch Rudi interessiert sich mehr für den Mäusebussard, der hoch über unseren Köpfen seine Kreise zieht. Immer wieder bleibt er stehen und verfolgt die Flugbahn des stolzen Vogels.
Durchs Glaadtbachtal
Gut gehbar führt der Weg immer weiter hinab. Mal durch lichten Wald, mal vorbei an weiten Wiesen. Bei der Kläranlage von Dahlem wird es noch einmal holprig: Über nasse Steine und rutschige Äste führt ein kleiner Pfad hinab zum Glaadtbach in dem es sogar wieder Bachforellen geben soll.
Eine kleine Brücke wird überquert, dann geht es auf der anderen Seite des Bachtales entlang der Bahngleise zurück in Richtung Dahlem.
Dieser Abschnitt ist geprägt von verschiedenen Wegekreuzen. Zur Erinnerung an den kaiserlichen Rittmeister Franziskus Volle, der hier 1788 „wahrscheinlich vom Blitz getroffen“ wurde. Oder zum Gedenken an Heinrich Küpper, der 1845 „bei einem Brand den Tod fand“, wie es auf einer der kleinen Hinweistafeln des Dahlemer Heimatvereins heißt.
Nun ist es nicht mehr weit, bis die ersten Häuser von Dahlem wieder in Sicht kommen und Rudi in der Mühlenstraße endlich wieder an die Schleppleine muss. Zu verlockend sind die Vorgärten und Resthöfe am Wegesrand.
Kurz vor dem Ziel statte ich noch der Dorfkirche St. Hieronymus einen Besuch ab und genieße für ein paar Augenblicke die Stille im alten Kirchenschiff.
Touren-Video zur EifelSchleife Naturwanderpfad
Foto-Galerie
Streckenverlauf EifelSchleife Naturwanderpfad
Hinweise und Hilfreiches EifelSchleife Naturwanderpfad
- Anreise per ÖPNV per DB über Kall, dann mit dem Schienenersatzverkehr weiter nach Dahlem.
- Außer einigen Cafés in Dahlem keine Einkehrmöglichkeit.
Café Harmonie, Kölner Str. 27, 53949 Dahlem
Mi-So 09:00 – 18:00 Uhr
Tel.: +491573 4826293
Hotel-Restaurant Schieferstein, Rennpfad 32, 53949 Dahlem
Mi-Sa 18-23 Uhr, Sonn- & Feiertags 10-14 Uhr und 18-23 Uhr
Tel.: +49244795030