Pfade-Wanderung in der Ville

Pfade-Wanderung in der Ville bei Merten | Auf den breiten Wanderwegen der Ville wird es zwar nie richtig voll, aber wer die Einsamkeit sucht, muss ein wenig tiefer in den Wald eintauchen. Mit dieser einfach zu laufenden Runde habe ich Euch genau so eine Alternativ-Tour zusammengestellt. Viel Spaß beim Nachwandern!

Übersicht Pfade-Wanderung in der Ville

Typ: Rundweg, GPS-Tour
Länge: Etwa 10,3 km
Höhenmeter: Etwa 85 Meter
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Vinzenzstraße, 53332 Bornheim
W3W: ///dolmetscher.hinten.klein
Anspruch: Leichte Wanderung auf kleinen Pfaden, Wander- und Reitwegen ohne nennenswerte Höhenmeter. Wanderschuhe sind empfohlen.
Nach längeren Regenperioden ist der Boden sehr matschig und man sollte die Wanderung vertagen. Handynetz so gut wie nicht vorhanden.
Gelaufen: 12. April 2024
Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.
Plattformen/Apps: Komoot | Outdoor Active | gpx-Download

Vorbemerkung

Ich bin oft in der Ville unterwegs. Sehr oft sogar. Das ausgedehnte Waldgebiet im Süden Kölns hat sich in den letzten Monaten zu einer Art Geheimwaffe entwickelt, wenn ich eine Runde laufen möchte, Rudi mal etwas anderes als den üblichen Stadtpark sehen soll oder mir einfach der Sinn nach Wald steht.
Das hat natürlich dazu geführt, dass ich die meisten Wege wie meine Westentasche kenne und auf der Suche nach neuen Wegen bin. Möglichst abseits der breiten Wege und etwas tiefer im Wald.
Nun gibt es hier nicht allzu viele kleine Pfade, also musste ich ein bisschen suchen, bis ich eine zusammenhängende Runde zusammen hatte. Ganz ohne Wanderautobahnen geht es natürlich nicht. Aber etwa die Hälfte des Weges geht man abseits der Massen.

Wie bei den vorherigen Touren gibt es auch für diese Tour keine konkrete Wegbeschreibung, da die Wege oft nicht beschildert sind und ich Euch dann schlecht verbal führen kann.

Wenn Ihr keine Datenschutzbedenken habt, könnt Ihr das besser über die Links zu den üblichen Plattformen machen. Am besten ladet Ihr Euch die Strecken natürlich in die Karten-App Eurer Wahl.

Übrigens kommt die Tour (fast) ohne touristische Highlights aus, sondern ist einfach eine ruhige Strecke durch die ausgedehnten Wälder der Ville. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Parkplatz mit Aussicht

Das Auto lassen wir heute auf dem Parkplatz am Holzweg stehen. Von hier aus bietet sich bei gutem Wetter ein herrlicher Rundblick von Köln im Norden bis nach Bornheim im Südosten. Deutlich ragen in der Ferne Colonius und Kölner Dom aus dem Sumpf der Karnevalshauptstadt. Davor weite, sattgrüne Wiesen, ringsum Pferdekoppeln und einige Ställe.

Im ersten Frühlingsgrün stehen die Apfelbäume auf den Streuobstwiesen. Alte und seltene Sorten haben hier eine neue Heimat gefunden und erhalten das seltene Erbgut.

Bald zweigt der Weg in den Wald ab und über enge Serpentinen und schmale Pfade geht es auf und ab durch den Wald. Nie wirklich anstrengend, aber doch ein bisschen wild.

Abwechslung bei den Wegen….

Ein kurzes Stück geht es auf dem breiten Holzweg, dann auf schmaleren Pfaden weiter. Dieser Wechsel zieht sich eigentlich durch die ganze Route: Mal offene, breite und bequeme Hauptwege, mal Reitwege, mal schmale und verwinkelte Schleichwege.

Allen gemeinsam ist, dass ich kaum jemandem begegne. Klar: Auf den Hauptwegen trifft man schon mal einen Hundebesitzer. Aber eben nur ab und zu. Auf den Nebenwegen ist niemand.

Und so geht es Kilometer um Kilometer fast meditativ vorbei an Tümpeln, in denen das Wasser schwarz am Wegesrand steht, und an großen freien Flächen. Dann wieder Wald und Dickicht.

Alde Burg – Fluchtort in turbulenten Zeiten

Kurz vor dem Ende des Weges befindet sich auf einer kleinen Anhöhe der alte Ringwall der Alde Burg. Noch heute sind die teilweise fast vier Meter hohen Erdwälle deutlich zu erkennen. Wie alt das heutige Bodendenkmal ist, ist noch nicht erforscht. Einige Vermutungen reichen bis in die vorchristliche Zeit, andere Forscher gehen eher vom 9. oder 10. Doch auch wenn die Hügel „erst“ tausend Jahre alt sind, ist es beeindruckend, dass sie Wind und Wetter so gut überstanden haben.

Für uns heißt es jetzt Abschied nehmen: Wir passieren die ausgetrockneten Weiher am Fuße des Schneebergs und nehmen Kehre um Kehre hinauf zum Startpunkt.

Fazit: Wer die Ville kennt, findet hier vielleicht eine Alternative zu den ausgetretenen Pfaden auf den breiten Wanderautobahnen. Viel zu erleben gibt es nicht, Pfade-Wanderung in der Ville kommt er still und vielleicht ein wenig gedankenversunken daher.