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Wanderung im Naafbachtal – Rudis Trails auf kleinen Pfaden

Wanderung im Naafbachtal - Rudis Trails auf kleinen Pfaden

Wanderung im Naafbachtal | Kleine, verwunschene Pfade und liebliche Bachtäler erwarten uns heute auf unserer Wanderung. Mit Rudi geht es los von Kreuznaaf ins Tal des Naafbachs, durch die Wälder und zum Wenigerbach.


Übersicht Wanderung im Naafbachtal

  • Typ: Rundweg
  • Länge: Etwa 13,6 km
  • Höhenmeter: Etwa 320 Meter
  • Ausgangspunkt: Kreuznaaf 9, 53797 Lohmar
    W3W: ///kostete.bist.manche
  • Anspruch: Wanderung auf meist kleinen Pfaden. Nach starken Regenfällen teilweise schlammig. Wanderschuhe werden dringend empfohlen. Handynetz zumeist sehr schwach oder nicht vorhanden.
  • Keine Einkehrmöglichkeit, daher Rucksackverpflegung mitnehmen.
  • Gelaufen: 15. März 2024
  • Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.
  • Platformen/Apps: KomootOutdoor Active

Von Kreuznaaf ins Naafbachtal

Die heutige Wandertour führt uns ins Naafbachtal, nur etwa eine halbe Stunde mit dem Auto östlich von Köln. Startpunkt ist Kreuznaaf, ein eher unansehnlicher Weiler in Lohmar. Die Ansiedlung macht einen leicht heruntergekommenen Eindruck und auch das leere und halb verfallene „Castell“ Steineck, das hoch über uns thront wertet das Ambiente nicht gerade auf.

Von Kreuznaaf geht es zunächst über die Naaf-Brücke und ein Stück nach links entlang der Landstraße. Dann folgen wir dem Wegweiser Richtung Grimberg auf eine Nebenstraße.
Das im Wettergrau versunkene Kreuznaaf liegt bald hinter uns und schon auf dem ersten Kilometer des Aufstiegs öffnet sich der Blick ins grüne Wiesental und den sanft plätschernden Naafbach.

An der ersten nennenswerten Abzweigung geht es nach links talwärts ins NSG Naafbachtal. Hoch aufgetürmt liegen die Stämme jüngst gefällter Bäume am Wegesrand und der Duft von frisch geschlagenem Holz liegt in der Luft.

Der Hauptweg zweigt bald nach rechts ab, und für uns beginnt geradeaus. Das Abenteuer auf kleinen Pfaden beginnt.

Wanderung im Naafbachtal

Entlang des Naafbachs

An der Mündung des kleinen Ürmich in die Naaf bedarf es eines großen Sprungs, um den Zufluss zu queren. Rudi muss mit seinen kurzen Beinchen leider ins kühle Nass und watet mit angewidertem Gesichtsausdruck zum anderen Ufer.

Schlagartig wird auch der Weg besser: war er eben noch schlammig und von unzähligen Pferdehufen und Mountainbikern aufgewühlt, ist er jetzt wieder bequem zu gehen.

Der Weg führt immer weiter oberhalb des Naafbach entlang. Rechts und links liegt Totholz, dicht von sattgrünem Moos überwachsen. Das, und die Tatsache, dass hier kein Mensch unterwegs ist, verleiht dem kleinen Pfad eine gewisse Urtümlichkeit.

Nach den vergangenen Regentagen ist es feucht hier oben und zusammen mit den untypischen hohen Temperaturen von 15°C Mitte März ist es schon fast ein wenig schwül. Layer um Layer wandert in den Rucksack, bis ich nur noch im T-Shirt unterwegs bin. Das erste Mal dieses Jahr.

Kleine Wiesenbäche queren den Weg und über mir zwitschern die Vögel. Einer dieser Augenblicke, wo ich ganz mit mir und dem Weg im Reinen bin und Wanderung einfach nur genießen kann. Rudi geht es scheinbar nicht anders. Entspannt läuft er um mich herum, schnüffelt hier, markiert da und genießt sichtlich die Natur.

Wanderung im Naafbachtal

Über den Wenigerbach zur Naafer Mühle

Nach knapp 3 km trifft der kleine Pfad an der Mündung des Wenigerbachs auf einen Querweg. Wir halten uns links, überqueren die kleine Fußgängerbrücke und laufen dann rechts entlang des Bachs weiter. Nach etwa 50 m halten wir uns links (rechts befindet sich der Waldrand und links das weitläufige Bachtal, also in größerem Abstand wieder parallel zum Naafbach). Der zunächst breite Weg wird bald zum Wiesenpfad und überquert zwei weitere Bächlein, bevor er die Richtung haltend hinauf in den Wald führt.

Es geht bergauf und bergab und Höhenmeter um Höhenmeter sammelt sich auf der Uhr. Der schmale Pfad passiert knorrige, alte Wurzeln, eng gewachsene Passagen und schlammige Senken. Immer aber ist alles recht gut passierbar. Eine gewisse Trittsicherheit und ordentliche Wanderschuhe vorausgesetzt.

Nach ungefähr fünf Streckenkilometern überqueren wir einen weiteren Bach und halten uns wieder links und grob parallel zum Naafbach. Die Stelle ist gut daran zu erkennen, dass der zufließende Bach durch eine Betonröhre unter dem Weg hindurchfließt.

Im Tal unter uns kommt bald die Naafer Mühle in Sicht. Das große Mühlrad steht heute still und auch sonst liegt der Hof wie verlassen im Tal. Erstmals urkundlich erwähnt im 16. Jahrhundert, war sie noch bis in die 80er Jahre in Betrieb. Einen ausführlichen Artikel über die Historie findet sich in den Lohmarer Heimatblättern.

Zu Gast auf dem Kräuterweg nach Rippert

Nur ein paar hundert Meter weiter trifft der Pfad auf den Kräuterweg (19), der uns jetzt für lange Zeit bis ins Wenigerbachtal Orientierung bietet.

In großzügigen Serpentinen verläuft der Weg stetig bergan und wieder zwitschern die Vögel im noch kahlen Geäst der Bäume hoch über uns den Frühling herbei.

Wir gelangen zum kleinen Örtchen Rippert und laufen geradewegs hindurch. Alles macht einen adretten Eindruck, schöne Fachwerkhäuser flankieren die Straße und die ersten Frühlingsblumen blühen in den gepflegten Vorgärten.

Wir folgen dem Kräuterweg hinaus aus Rippert und hinab ins Wenigerbachtal. Der Wenigerbach erstreckt sich über eine Länge von knapp neun Kilometen. Er windet sich von Nackhausen entlang Oberheister und Seelscheid, bevor er in den Naafbach mündet. An einer Hinweistafel des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Seelscheid e.V. (Tafel 1) verlassen wir den Kräuterpfad und tauchen wieder in den Wald ein.

Wanderung im Naafbachtal

Auf den Spuren des Kupferbergbaus

Hier im Bachtal wurde vom 16. Bis zum 18. Jahrhundert Kupfer abgebaut. Der lange stillgelegte Steinbruch „In der Fuchskaul“ am Wegesrand gibt eindrucksvoll Zeugnis aus der vergangenen Zeit.

Eine weitere Tafel erklärt, dass nach mündlicher Überlieferung in diesem Grauwackebruch die Mauersteine für die beiden Seelscheider Kirchen sowie die Fundamentsteine für die örtlichen Fachwerkhäuser gebrochen worden seien. Heute seien die Felswände Rückzugsgebiete für Flora und Fauna.

Es geht weiter durch malerischen Wald geht es weiter bis zur Kläranlage von Rengert. Seit 1645 stand hier eine Knochemühle, in der tierische (!) Knochen aus Hausschlachtungen zu Leim und Seife verarbeitet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Betrieb eingestellt und die alte Mühle abgetragen. Nicht meine erste Knochenmühle, aber trotzdem finde ich den Ausdruck immer noch ein wenig gruselig….
Wir bleiben auf unserer Seite des Baches und folgen dem schmalen Waldweg weiter mit A5.

Ein beherzter Sprung bringt uns über einen kleinen Bach (Langeweiler können natürlich auch die nahe Fußgängerbrücke nehmen), dann geht es rechts weiter mit A5.

Einer der weiteren Fußgängerbrücke verlassen wir kurz A5 und queren den Wenigerbach, um kurz darauf vom Eisvogelweg begleitet zu werden, der uns bis fast zurück zur Mündung des Wenigerbachs begleiten wird.

Auf dem Eisvogelweg und zurück nach Kreuznaaf

Ein breites Wiesental öffnet sich und satt, grünes Gras leuchtet in der Sonne, die sich zaghaft immer mal wieder hinter den Wolken hervor schiebt. Ich nehme mir fest vor, dem Eisvogelweg ein wenig später im Jahr noch einmal einen Besuch abzustatten. Im späten Frühling muss es hier überquellen vor Blumen und Blüten.

Etwa einhundert Meter hinter einem großen, grünen Hochsitz halten wir uns links und wandern mit dem Eisvogelweg tief im Bachtal weiter.

Immer mit den Eisvögeln geht es bald zunächst hinauf in die Höhe und ich komme in der gerade erst im kühlen Bachtal angezogenen Jacke gehörig ins Schwitzen. What goes up, must come down: Durch den Wald geht es hinab ins Naafbachtal und zur Mündung des Wenigerbachs. Die kleine Fußgängerbrücke lassen wir diesmal links liegen und passieren stattdessen die deutlich größere über den Naafbach.

War das Stück vor der breiten Querung noch überaus schlammig, könnte man hier locker auch weiße Sneaker tragen: Der breite Weg ist ein genauso entspannter wie ereignislos Abschluss der heutigen Tour, der uns geradewegs zurück nach Kreuznaaf bringt.

Noch einmal kommt das verfallene Castell Steineck. Früher Ledermanufaktur, Schulungszentrum und später Unterkunft für Asylbewerber, steht das marode Anwesen heute für schlanke 2.5 Mio EUR zum Verkauf.
Da die Portokasse heute nicht mit am Start ist, lassen wir dieses „besondere Angebot“ heute unbeachtet, queren noch einmal die Landstraße und erreichen bald unser Auto.

Wanderung im Naafbachtal

Touren-Video zur Wanderung im Naafbachtal


Foto-Galerie


Streckenverlauf Wanderung im Naafbachtal


Hinweise und Hilfreiches Wanderung im Naafbachtal

Die Anreise per ÖPNV von Köln dauert etwa 1-1,5 Stunden (je nach Anschluss und Tageszeit)
S9/S12 von Köln nach Siegburg und weiter per Buslinie bis Haltestelle Lohmar Kreuznaaf.

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