Rundwanderweg, Tagestouren, Unterwegs
Schreibe einen Kommentar

EifelSchleife Fuchshöhle

EifelSchleife Fuchshöhle

EifelSchleife Fuchshöhle | Die heutige Tour ist ein echtes Highlight unter den Eifelschleifen: Über Wiesen geht es und durch dichte Wälder. Und hoch hinauf auf den Königsberg mit Blick auf Kloster Steinfeld. Der krönende Abschluss ist ein 360° Blick über die Nordeifel vom Aussichtsturm auf dem Mühlenberg.


Übersicht EifelSchleife Fuchshöhle


Über die Wiesen bei Marmangen

Unter einem blauen Himmel, an dem sich nur ein paar Schäfchenwolken tummeln, machen Rudi uns ich uns auf die heutige EifelSchleife Fuchshöhle. Nur der frische Wind erinnert uns daran, dass der Frühling erst ein paar Tage alt ist und die Daunenjacke noch eine gute Idee.

Wir starten heute in Marmangen, einem kleinen Eifelstädtchen, dass zur Gemeinde Nettersheim gehört. Direkt am Eiffelplatz am Keltenring geht es los. Und ja: Zwei „ff“ – der Platz ist benannt nach dem Erbauer des Eiffelturms. Die Vorfahren von Alexandre Gustave Eiffel, stammen aus Marmangen. Sie nannten sich auf Grund ihrer Herkunft Eiffel, als sie nach Frankreich auswanderten.

Vom Parkplatz geht es zunächst bergab, durch das Örtchen und entlang der Straße. Etwa bei Kilometer eins zweigt der Wanderweg dann aber schon ab und führt quer über das Grün der Frühlingswiesen.

Über den teils noch schlammigen Wiesen- und Wirtschaftsweg erreichen wir das Naturschutzgebiet Urfttal Nördlich von Nettersheim. Das fast 400 ha große Areal des NSG wurde 1990 geschaffen, um bedrohten Tierarten wie Eisvögeln, Fledermäusen und Wasseramseln ein ungestörtes Leben zu ermöglichen.

Auf diesen Kilometern zeigt die Eifel ihr gutmütiges Gesicht. Sanft geschwungen sind die Hügel, der Blick fern und die Wege fast eben. Am Wegesrand stehen immer mal wieder Bänke, die – aufgestellt von freundlichen Menschen des Eifelvereins – zu gemütlichen Rest einladen.

Nach etwa vier Kilometern verlassen wir den breiten Forstweg und es geht bergan über einen kleinen Pfad in den Wald. Schwere, dick mit Moos überwachsen Felsbrocken zeugen von einer längst vergangenen Zeit, während Rudi den Spuren der letzten Nacht nachjagt.

Oben auf der Höhe haben Wiesen mit Fernblick uns wieder. Rudi tollt über das Grün und er freut sich des Frühlings.

EifelSchleife Fuchshöhle
EifelSchleife Fuchshöhle

Eifel-Blick Königsberg und Gillesbach

Hier begegnen wir auch die ersten Wanderer: Unterwegs auf dem Eifelsteig und entsprechend schwer bepackt schwingen sie schnellen Schrittes ihre Wanderstöcke. Trotzdem findet sich immer Zeit für ein kleines Schwätzchen, während Rudi geduldig wartet und am Gras nuckelt.

Steil geht es bald hinauf über einen kleinen Pfad auf den Königsberg, wo der gleichnamige „Eifel-Blick“ ein prachtvoll Blick auf Kloster Steinfeld freigibt. Rund um den etwa 500 Meter hohen Berg erstreckt sich das NSG „Auen und Hänge an Urft und Gillesbach“, Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

Wir nutzen die bequeme Bank des Eifel-Blick für eine kleine Pause und genießen den Blick auf die andere Seite des Gillesbachtals und das Kloster. Hoch recken sich die Türme der Basilika aus dem 12. Jahrhundert in den blauen Himmel.  Nach wechselvollen Jahrhunderten mit teils weltlicher Nutzung übernahm 1802 der Ordern der Salvatorianer das Kloster und betreiben hier neben einem Gymnasium auch ein Jungeninternat, ein Gästehaus und leisten seelsorgerische Arbeit für die Umgebung.

Zwar liegt das Kloster heute nicht am Weg, aber es sei angemerkt, dass das angeschlossene Café phänomenalen Kuchen serviert.

Sehr steil geht es auf der anderen Seite des Eifel-Blicks wieder hinab. Der kleine Pfad ist steinig, rutschig und eng und ohne Wanderstöcke im Gepäck bin ich dankbar für das hölzerne Geländer, dass mich vor den Absturz bewahrt.

Wieder unten im Tal geht es über die L204 und dann weiter entlang des Eifelsteigs.

Der nächste Streckenabschnitt verläuft oberhalb des lieblichen Tals des Gillesbach. Vergnügungssüchtige können einen Abstecher zur alten Hallenthaler Mühle machen, die idyllisch im Grün liegt. Heute in Privatbesitzt, waren einst die umliegenden Gemeinden verpflichtet, hier ihr Getreide zu mahlen, um so die Kassen des Kloster Steinfeld zu füllen.

EifelSchleife Fuchshöhle
EifelSchleife Fuchshöhle

Rundumblick vom Mühlenberg

Mit dem nächsten Aufstieg geht es hinauf auf den Mühlenberg (546m) und zum höchsten und aussichtsreichsten Punkt der Wanderung.

Nach erkeuchtem Aufstieg erwartet uns auf der Höhe zunächst das riesige Gebäude der ehemaligen Eifelhöhenklinik. Noch bis 2019 waren hier Rhea-Patienten betreuten, bevor Insolvent beantragt werden musste. Nachdem auch die Zwischennutzung als Impfzentrum ausgelaufen war, werden hier ab Anfang 2023 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Sehr zum Missfallen einiger rechtsgerichteter Ewiggestriger können später hier bis zu 750 Menschen Platz und Schutz finden.

Angrenzend an das Gebäude befindet sich ein barrierefreier Landschaftspark rund um den Mühlenberg. Auf dessen Gipfel thront ein hölzerner Aussichtsturm. Das Auge ist vom ersten Anblick irritiert: Für den Turm wurde eine durchgängige, aber ungewöhnliche Deieckskonstruktion gewählt, was einen etwas windschiefen Eindruck erzeugt.

Von hier oben bietet sich ein großartiger Rundumblick auf die Hügellandschaft der Kalkeifel und den Ort Marmangen. Die besten Fotos macht man übrigens von einer der Zwischenetagen (und nicht von der Aussichtsplattform ganz oben), da hier das etwas ausladende Dach nicht das Bild stört.

Über den Galgenberg zur Fuchshöhle

Nach so viel Weitblick und Höhenluft geht es nun hinab nach Marmangen. Noch zwei Kilometer liegen vor uns und wir lassen es ruhig angehen: Im lichten Buchenwald kann Rudi noch einmal von der Leine und tobt durchs Laub.
Bald erreichen wir die Baumgruppe des Galgenbergs. Seit 1315 übte der Abt des Kloster Steinfeld auch die bürgerliche Gerichtsbarkeit aus. In Marmangen wurden die Strafgerichtsprozesse abgehalten und es geht die Sage, dass sie an diesem Ort vollstreckt wurden. Historisch gesichert ist dies allerdings nicht.

Wieder im Tal, überqueren wir noch einmal die Landstraße, durchwandern das Tal des Marmangener Bachs und zweigen bald wieder ab, um uns bergan endlich auf die Suche nach der Fuchshöhle zu machen. Ein paar Meter abseits des Weges und umgeben von malerischen und Moss bewachsenen Felsen werden wir fündig. Tief in den Stein führt ein dunkler, fast mannsgroßer Eingang.
Die Höhle ist keines natürlichen Ursprungs: Sie entstand im 18. Jahrhundert durch Menschenhand bei Versuchsgrabungen für ein erwartetes Silbererz-Vorkommen. Sechs Meter tief geht ein Stollen in das Dolomitkalkgestein.

Ein wenig über Stock und Stein muss man schon kraxeln, um wieder auf den Wanderweg zu gelangen. Und der führt zunächst steil bergan. Sehr steil. Dafür sind die ersten Häuser von Marmangen schnell erreicht. Über ein kleines, gesichtsloses Neubaugebiet erreichen wir den alten Kern des Städtchens. Kurz vor dem Ziel geht es noch an der Burg Marmangen vorbei.
Erstmals im Jahr 1297 erwähnt, steht das Gehöft zentral im Ort und ist seit dem 18. Jahrhundert in Privatbesitz.

Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Eiffelplatz, wo Rudi und ich eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Frühlingswanderung beenden.

EifelSchleife Fuchshöhle
EifelSchleife Fuchshöhle

Touren-Video zur EifelSchleife Fuchshöhle

Foto-Galerie


Streckenverlauf EifelSchleife Fuchshöhle


Hinweise und Hilfreiches EifelSchleife Fuchshöhle

  • Außer einigen Cafés in Marmangen keine Einkehrmöglichkeit.
  • Eifelbäckerei Schmitz, Burgstraße 2, 53947 Nettersheim
    Tel.: 024861437
  • Anreise per ÖPNV über Kall und Netterheim. Fahrplan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.