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EifelSchleife Quelle der Erft

EifelSchleife Quelle der Erft

EifelSchleife Quelle der Erft | Unterwegs auf der längsten EifelSchleife geht es heute auf einer abwechslungsreichen Tour durch schöne Ortschaften zur Quelle der Erft. Unterwegs gibt es bei schönem Wetter tolle Aussichten zu genießen und auch die Römer kommen nicht zu kurz.


Übersicht EifelSchleife Quelle der Erft


Eigentlich sollte heute eine kleine Joggingrunde auf dem Trainingsplan stehen, aber es ist Freitag. Also ab in die Eifel und heute auf eine etwas längere Tour. Mit ca. 20 km ist die „Quelle der Erft“ die derzeit längste der 95 Eifelschleifen.

Von Frohngau zum Hagelkreuz

Wir starten in dem kleinen Dorf Frohngau, das jahreszeitlich bedingt kalt und grau auf einer kleinen Anhöhe liegt. Das Auto findet seinen Platz an der Kirche und gegen den Uhrzeigersinn geht es los.

Dackel Rudi und ich verlassen Frohngau über eine kleine Straße, überqueren die K34 und laufen auf einem kleinen Pfad ein Stück an der Straße entlang. Bald liegt die Straße hinter uns und wir wandern auf kleinen Wiesenwegen an Feldern entlang. Ein feiner Nieselregen setzt ein. Gerade stark genug, um zu nerven – aber nicht so stark, dass es sich lohnt, den Rucksack abzuschnallen und die Regenjacke herauszuholen.

Rudi ficht das alles nicht an. Zu Hause hätte er keine Pfote vor die Tür gesetzt, hier gibt er auf den nassen Wiesen Vollgas: Mal rast er im Schweinsgalopp durchs nasse Gras, mal stöbert er ein Mauseloch auf. Ganz offensichtlich hatte er einen Mordsspaß.

Nach etwa drei Kilometern Wegstrecke erreichen wir mit dem Hagelkreuz (544 m) den ersten „Gipfel“ der heutigen Tour. Es wurde 1903 zum göttlichen Schutz gegen Unwetter, Blitzschlag und Hagel errichtet und ist heute Ziel der jährlichen Himmelfahrtsprozessionen aus Buir, Frohngau und Tondorf. Auf einer Tafel ist zu lesen, dass man bei guter Sicht nach Norden über die Zülpicher Börde bis nach Köln und nach Osten und Süden zum Michelsberg, zur Hohen Acht und zur Nürburg blicken kann. Nun, „gute Sicht“ haben wir heute eher nicht.

EifelSchleife Quelle der Erft

Durch das Tal des Sülchesbach nach Buir

Ein Wiesenpfad wechselt sich mit schmalen, dornigen Hohlwegen ab, die am Rucksack zerren. Ein altes Wegkreuz zeugt von längst vergangenen Zeiten.

Im Tal des Sülchesbaches, umgeben von Hügeln, wird es still. Nur ein wenig Laub raschelt und ein paar hartnäckige Wintervögel zwitschern hier und da im Geäst der kahlen Bäume. Ich genieße die Ruhe und auch von Rudi scheint die Aufregung ein wenig abzufallen. Ein ganzes Stück mimt sogar den treuen Weggefährten und weicht nicht von meiner Seite. Erst beim Aufstieg in ein Buchenwäldchen wird es wieder spannend.

Auf der Anhöhe erreichen wir Buir. Erstmals 893 urkundlich erwähnt, leben hier heute knapp 200 Einwohner. Auch wenn das kleine, sichtlich gepflegte Örtchen still und verlassen da liegt: Rudi muss erst mal wieder an die Schleppleine. Die Hühner, die in den Vorgärten spielen wären doch eine zu große Verlockung.

EifelSchleife Quelle der Erft
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Die Eifelquelle in Holzmühlheim

Bergauf und bergab geht es weiter Richtung Holzmülheim.

Holzmülheim – eigentlich ein relativ unscheinbarer Ort – hat die große Attraktion der Eifelschleife zu bieten. Am Ortsausgang entspringt die Erft. Von hier aus fließt sie in Richtung Bad Münstereifel, bis sie nach rund 100 Kilometern bei Neuss in den Rhein mündet.

Doch dort, wo ich eigentlich ein sprudelndes Bächlein erwartet hätte, befindet sich derzeit eine matschige Großbaustelle. Bagger schaufeln lehmigen Boden von links nach rechts und von der Erft oder ihrer Quelle ist nichts zu sehen. Schade, aber es geht auch ohne.

Ein kurzes Stück geht es an der Bundesstraße entlang, dann muss ich mich keuchend durch kleine Straßen kämpfen. Ob es nun am Klimawandel oder an den schweren Beinen liegt, mir wird beim folgenden Anstieg ziemlich warm. Hoch über Holzmühlheim und bei Kilometer zehn ist Halbzeit.

Über Bouderath zum Kolvenbach

Über Wiesen und Felder geht es hinauf zum Hollerberg. Noch einmal öffnet sich der Blick und ich freue mich nicht nur an der Fernsicht, sondern auch auf den bevorstehenden Abstieg nach Bouderath. Ein Stück geht es über einen neu angelegten Wirtschaftsweg und dann zur großen Freude der Oberschenkel noch einmal steil bergan, bis die Ortschaft erreicht ist. 

Ein gutes Stück geht es durch die Straßen des 1020 erstmals erwähnten Ortes. Offensichtlich ist heute vorweihnachtliche Müllabfuhr: Auf den Mülltonnen liegen kleine Geschenke in Form von Briefumschlägen oder Haribo-Tüten mit Weihnachtsgrüßen an die Müllmänner. Diese nette Geste zum Fest erinnert mich an meine Kindheit: Damals war es im Ruhrgebiet allerdings eher üblich, den Müllmännern mit einer Flasche Schnaps und einem Zehner „Danke“ zu sagen.

Wir erreichen das Kolvenbachtal und damit den tiefsten Punkt der heutigen Wanderung. Ab jetzt geht es nur noch bergauf. Die Oberschenkel zittern vor Freude. Doch der Aufstieg ist weniger anstrengend als befürchtet: Rudi und ich überqueren eine Landstraße, dann geht es in den Wald. Der Weg steigt zwar stetig, aber doch recht moderat an.

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Villa Rustica in Roderath

Immer weiter geht es bergauf bis nach Roderath. Die Kirche und einige wirkliche schöne Fachwerkhäuser fallen auf. Ein Gedenkstein weißt auf die 1100 Jahrfeier in 1993 hin.

Ein paar Kilometer später gibt es noch eine Sehenswürdigkeit aus der Zeit von Asterix und Obelix: Die Villa Rustica von Nettersheim-Roderath war ein kleiner römischer Gutshof, der im zwischen dem 1. und vermutlich 4. Jahrhundert genutzt wurde. Die Grundmauern, die heute rekonstruiert sind, wurde von 1984 bis 1989 ausgegraben. Hinter der Ausgrabungsstätte liegt freies Feld und gibt den Blick frei bis zum alten Radteleskop auf dem Stockard.

Während sich die Wintersonne langsam verabschiedet und die Farben langsam verblassen, liegen die letzten drei Kilometer vor uns. Noch einmal überqueren wir eine Landstraße, dann geht es schnurgerade auf einem Wirtschaftsweg bergauf. Windräder nutzen die steife Brise, die hier oben in der Höhe weht.

Rudi darf noch einmal von der Leine und nutzt die Gelegenheit (wenn auch vergeblich), den Vögeln auf den Wiesen nachzustellen. An einer Bank in der Nähe eines Reiterhofes haben ein paar Kinder einen QR-Code angebracht, und wenn man den Link einscannt, kann man ihnen zuhören, wie sie von den Pferden erzählen:

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Zurück nach Frohngau

Zwei riesige Berner Sennenhunde sind von unserer Durchfahrt wenig begeistert: Mit lautem Gebell wirken sie nicht nur auf Rudi einschüchternd, und ich bin wirklich froh über den hohen Zaun, der sie davon abhält, uns zu verfrühstücken.

Endlich: Der Ortseingang von Frohngau und damit das Ende der heutigen Tour ist in Sicht. Müde, aber glücklich machen es sich Hund und Herrchen im Auto bequem und treten die Rückreise nach Köln an.

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Touren-Video zur EifelSchleife Quelle der Erft

Foto-Galerie


Streckenverlauf EifelSchleife Quelle der Erft


Hinweise und Hilfreiches EifelSchleife Quelle der Erft

  • Die Anreise per ÖPNV wird ausdrücklich nicht empfohlen!
  • Derzeit keine Einkehrmöglichkeit an der Strecke. Rucksackverpflegung empfohlen.

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