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EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein | Eigentlich eher ein langer Spaziergang, als eine Wanderung geht die heutige EifelSchleife vom Parkplatz der Bruder-Klaus-Kapelle zum Panoramablick auf den Herkelstein und wieder hinab zum Schloss Wachendorf. Das imposante Radioteleskop Astropeiler ist dabei ständiger, optischer Begleiter.


Übersicht EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

  • Typ: Rundweg
  • Länge: Etwa 10 km
  • Höhenmeter: Etwa 215 Meter
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Bruder-Klaus-Feldkapelle, 53894 Mechernich
  • Anspruch: Leichte Wanderung auf asphaltierten Straßen und befestigten Waldwegen. Bei Regen teilweise sehr schlammig. Wanderschuhe erforderlich. Handynetz lückenhaft.
  • Gelaufen: 26. Februar 2023
  • Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.

Bruder-Klaus-Kapelle

Der Wetterbericht auf dem Handy macht gute Laune: Nach den vergangenen, grauen Tagen endlich mal wieder Sonne satt über den Hügeln der Nord-Eifel. Also raus aus der Koje und ab in Richtung Mechernich. Hier soll heute unsere gemütliche, kleine Wanderung starten.
Der Wagen ist auf dem Parkplatz der Bruder-Klaus-Kapelle gut untergebracht und wir machen uns auf in Richtung es ersten architektonischen Highlights der Tour: Der vom Schweizer Architekten Peter Zumthor entworfenen Kapelle aus 2007.

Auf einem Hügel bei Wachendorf ragt die inzwischen weltberühmte Kapelle als 12 Meter hoher Turm auf, unübersehbar und mitten auf dem Feld ruft der Block aus Sichtbeton Pilger wie Architektur-Fans gleichermaßen.

Entstanden aus der Initiative des Landwirts Herman-Josef Scheidtweiler heraus, der sich mit der Stiftung des Baus für ein erfülltes Leben bedanken wollte. Als gläubiger Mensch war Scheidtweiler natürlich die Kolumba – das Kölner Diözesanmuseum – und dessen Architekt Zumthor bekannt. So entschloss sich der findige Bauer, Zumthor zu kontaktieren. Dieser willigte ein und 2005 konnten die Bauarbeiten beginnen.

„Die geschwärzten Wände, der matt silbrige Boden, der Blick in den Himmel aus der engen Höhle und die Lichtkomposition aus hunderten von Glaskugeln sollen zusammen einen eindrucksvollen Raum, einen Ort der spirituellen Ruhe und Einkehr bilden. Hier können Glaubenspilger zu Architekturpilgern werden – und umgekehrt.“ heißt es in einer Beschreibung der Kapelle.

Die äußere Gestaltung des Objekts dürfte gut ins Weltbild der katholischen Obrigkeit in Köln gepasst haben: Aus der Ferne glattwandig, von nahem schroff und spröde.

Die EifelSchleife führt allerdings nicht direkt an der Feldkapelle vorbei. Der Wanderer muss schon einen kleinen Abstecher machen, um sie zu bewundern.

EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein
EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

Fernsicht vom Herkelstein

Für uns geht es weiter und stetig bergan über die Felder und an Waldrändern entlang und vorbei am alten Röttgenhof (privat) hinauf auf den Herkelstein. Mit immerhin 434,5 m bildet er den höchsten Punkt des Eschweiler Höhenzuges. Wichtiger als schnöde Höhenmeter ist aber die grandiose Aussicht auf die Kölner Bucht. Bei klarem Wetter kann man sogar den Kölner Dom erspähen. Auf der anderen Seite ist der Blick frei auf die Jülicher Börde und Tagebau-Gebiete wie Hambach und Inden.

Vom höchsten Punkt der Wanderung geht es nun stetig wieder bergab mit uns: Über Wiesen und Felder führt uns der Pfad zurück. Eigentlich gut ausgebaut, ist zu dieser Jahreszeit der Weg noch arg feucht und der braune Schlamm spritzt. Rudis Farbe verändert sich mit jedem Ausflug auf die Äcker mehr zu „saufarbend“.  

EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein
EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

Der Astropeiler

In der Ferne, auf dem Stockert blickt wie ein gigantischer umgedrehter Regenschirm der Astropeiler in den Himmel. Das erste, frei bewegliche Radioteleskop und einst teuerste Forschungprojekt Deutschlands wurden zwischen 1956 und 1979 zur Erforschung von Radiowellen aus dem All genutzt.
In den wechselvollen Jahren danach diente es noch zur Ausbildung von Studenten, als Kulisse für Musikfestivals und stand dann lange leer. Erst 2010 wurde es von der NRW-Stiftung nach umfangreicher Restaurierung und Modernisierung wieder in Dienst gestellt und dient heute wieder der Wissenschaft.

Schloss Wachendorf und Kapelle St. Petrus

Für uns beginnt der Endspurt zurück und vorbei an Schloss Wachendorf. Heute in Privatbesitz und buchbar für Hochzeiten und Feiern, wurde die ehemalige mittelalterliche Wasserburg (erstmals 1287 erwähnt) 1780 als Schloss erneuert und im 19. Jahrhundert erweitert. Rund 60 Räume finden in dem ehemaligen Rittersitz Platz, behütet und beschützt durch Wassergräben und Burgwällen aus dem 30-jährigen Krieg. Heute ist das Anwesen im Besitz der Familie Müller von Blumencron.

Letzte Sehenswürdigkeit auf dem Weg zurück zum Parkplatz ist die katholische Kapelle St. Petrus, deren Kirchenschiff bereits im 9. Oder 10. Jahrhundert errichtet worden sein soll. Bis 1971 im Besitz der Schlossherren von Wachendorf und 2010 aufwändig restauriert gehört die Kapelle heute der Kirchengemeinde Antweiler-Wachendorf.

Für uns endet einige hundert Meter weiter ein schöner, nicht zu anspruchsvoller Spaziergang mit großartiger Aussicht. Sicher ist die Wanderung inmitten des sprießenden Grüns im Frühling noch ein wenig schöner. Aber uns hat es auch so gefallen.

EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein
EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

Foto-Gallerie


Streckenverlauf EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein


Hinweise und Hilfreiches EifelSchleife Stockertblick und Herkelstein

  • An oder nahe der Wanderstrecke gibt es keine Möglichkeit zur Einkehr.
  • Im Astropeiler werden von Mai bis Oktober an jedem Sonntag ab 14.00 Uhr oder für Gruppen nach Vereinbarung Führungen angeboten.
  • Öffnungszeiten der Bruder-Klaus-Kapelle April bis Oktober von 10.00 bis 17.00 Uhr und November bis März von 10 bis 16 Uhr. Montags geschlossen.
    Aktuelle Infos auf der Informationsseite der Kapelle.

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