EifelSchleife Hoch auf den Steinert

Eifelschleife Hoch auf den Steinert | Heute ist der Zweite Weihnachtstag und es gilt, wenigstens ein paar der durch Cookies und Braten angehäuften Kalorien wieder wegzuwandern. Eine kurze Tour haben wir uns heute ausgesucht: Nur rund zehn Kilometer lang ist die Rundtour im deutsch-belgischen Grenzgebiet und auf den Steinert, einem der höchsten Berge des Hohen Venn. Aussicht gibt es gratis dazu und natürlich viel Wald und Natur.

Übersicht EifelSchleife Hoch auf den Steinert

Typ: Rundweg
Länge: Etwa 10 km
Höhenmeter: Etwa 225 Meter
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Kyll, 53949 Dahlem-Kronenburg
Anspruch: Leichte Wanderung auf asphaltierten Straßen und befestigten Waldwegen. Bei Regen teilweise sehr schlammig. Wanderschuhe erforderlich. Handynetz lückenhaft.
Gelaufen: 26. Dezember 2022
Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.

Kronenburghütte

Los geht es am Wanderparkplatz an der Kyll in Kronenburgerhütte, dem Talort von Kronenburg (zu dem auch noch die höhergelegene Burgruine Kronenburg gehört). Mit der nicht sichtbaren Staumauer des Kronenburger Sees im Rücken geht es zunächst an der Kyll entlang zur historischen Brücke.

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden in der Umgebung von Kronenburg Eisenerzvorkommen entdeckt, die nach und nach erschlossen wurden. Auf gute Geschäfte hoffend, ließen die Grafen von Manderscheid eine Eisenhütte nebst angeschlossenem Hammerwerk an der Kyll errichten, um das Erz zu Roheisen weiterzuverarbeiten. Um die Hütte und das Hammerwerk entwickelte sich der heutige Ort Kronenburgerhütte.
Damit die Arbeiter auch geistlichen Beistand erfahren konnten, wurde 1736 die Kapelle St. Brigida erbaut. Heute bildet sie mit der historischen Kyll-Brücke aus 1834 ein sehenswertes Ensemble.
Die Tage der Erzverarbeitung sind heute schon lange im Staub der Geschichte begraben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden anderen Orten mit besserer Verkehrsanbindung der Vorzug gegeben. Schlechte Verkehrsanbindung ist wohl ein Dauerthema in der Eifel…

Auf der Brücke wacht der heilige Johannes Nepomuk als Schutzpatron gegen die Gefahren des Wassers über das Örtchen. Während des Hochwassers im Jahr 2021 muss Nepomuk gerade Urlaub gehabt haben. Auch hier haben die Wassermassen unzählige Schäden verursacht und binnen Stunden Existenzen vernichtet.

Hoch auf den Steinert

Durch Kronenburghütte geht es weiter und über die Vennquerbahn und stetig bergan. Erst entlang von Wiesen und Feldern geht es und dann durch das Naturschutzgebiet Honertseifen und Heinborn. Schließlich biegt der Weg bald in den Wald ab und verläuft ein Stück entlang der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz. 1945 trennte sie zunächst die britische und die französische Besatzungszone und ab 1949 die Bundesländer der noch jungen Bundesrepublik. Den hier parallel verlaufenden Schneifel-Pfad erwandern wir uns mit seinen 75km Länge vielleicht ein anderes Mal.

Verschlungene Pfade führen hinauf auf einen der beiden Steinertgipfel, die quasi die Hausberge von Kronenburg sind. Steinert I erreicht 635m, Steinert II 639m. Damit sind die Steinertgipfel nur etwa sechzig Meter tiefer als der höchste Berg des Hohen Venn, dem Botrange, der mit seinen 694m immerhin der höchste Berg Belgiens ist.

Über steile Pfade geht es wieder talwärts, bis wir am Waldrand endlich wieder die Fernsicht genießen können. Während über uns majestätisch die Dezember-Wolken vorbeiziehen, liegen sanfte Hügel zu unseren Füßen. An einer Schutzhütte verlassen wir den Wald und wandern bis zum Ortsrand von Hallschlag, das bereits im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz liegt.

Oberhalb de Vennquerbahn und des Kronenburgers Sees geht es gemütlich zurück nach Kronenburghütte, wo wir nach rund zehn Kilometern eine abwechslungsreiche und nicht allzu schwere Wanderung mit ein paar Kalorien weniger auf dem Weihnachtstacho abschließen.