Echte Wildnis bietet der Eifelspur Wildnispfad zwar nicht und bei schönem (Flug-) Wetter ist die siebzehn Kilometer lange Runde auch nicht wirklich leise. Der Spaziergang durch die Wälder und entlang des Simmeler Bachs rund um die Ortschaft Dahlem in der Eifel ist aber besonder in der ersten Hälfte trotzdem wandernswert für alle, die keine besonderen Herausforderungen suchen. Die Strecke hat keine bissigen Anstiege oder sonstige schwierige Abschnitte.
Übersicht
- Typ: Rundweg
- Länge: 17,0km (4h 15min)
- Höhenmeter: Etwa 325 Meter
- Ausgangspunkt: Parkplatz St. Hieronymus, Trierer Straße 1, 53949 Dahlem
- Anspruch: Einfacher Spaziergang auf befestigten Wegen
- Einkehr: Keine
Steckenverlauf Eifelspur – Wildnispfad
Eine detaillierte Beschreibung des Streckenverlaufs ist gänzlich überflüssig: Ich habe kaum einen Wanderweg gesehen, der ähnlich gut beschildert ist. Die Nordeifel Tourismus hat sich hier wirklich Mühe gegeben.
Unser Eindruck
Wir sind die Wanderung am Osterwochenende 2020 bei strahlendem Sonnenschein gelaufen und waren uns nicht ganz einig in unserem Eindruck:
Der erste Teil führt durch dichten und wildromantischen Wald und vorbei an kleinen Bachläufen. Wirklich schön, sehenswert und erholsam.
Die zweite Hälfte ist nach meinem Geschmack etwas eintönig. Für die Windanlage Dahlem IV wurden hier breite, LKW-taugliche Schotterstraßen angelegt – leider nicht sehr ansehnlich.
Haupt-Manko ist sicherlich der lange Zuweg bis zum Klosterkonvent Maria Frieden. Die knapp 2,5km lange Strecke ist nicht wirklich spannend – und muss zum Abschluss noch einmal gelaufen werden. Wer mit dem PKW anreist, sollte sich lieber einen Stellplatz in der Nähe des Klosters suchen (die Strecke verkürzt sich dann um fast fünf Kilometer).
Weniger schön war auch der permanente Lärm durch die startenden und landenden Kleinflugzeuge des nahegelegenen Flugplatz Dahlemer Binz. Planespotting ist allerdings nicht drin: Die startenden und landenden Flugzeuge sind zwar gut zu hören aber vom Wanderweg nicht zu sehen.
Warum die Schöpfer den Trail “Wildnispfad” genannt haben, bleibt ebenso ein Rätsel. Mit Wildnis hat der Trail eher weniger zu tun. Man läuft zwar durch schönen wirklich schönen und stellenweise sehr dichten Forst und entlang einiger Bäche. Wildnis im Sinne von unberührter Natur wird man hier aber vergeblich suchen. Auf keinen Fall also den Wildnispfad mit dem Wildnistrail verwechseln, der als 85km langer Fernwanderweg von Monschau-Höfen nach Zerkall durch die Eifel führt und an vielen Stellen wirklich urwüchsig ist.
Am Wegesrand
Kloster Maria Frieden
Seit 1952 ist die ehemalige NS Musterschäferei Heimat der Trappistinnen (offiziell Zisterzienser der strengeren Observanz), die dort in stiller Einkehr leben. Das Leben der Nonnen ist bestimmt von strenger Klausur sowie Gebet, Lesung und körperlicher Arbeit.
Den Regeln des Heiligen Benedikt von Nursia folgend, beginnt der Tag in Maria Frieden um 04:05 Uhr mit dem ersten gemeinsamen Gebet, der Vigil und endet um 19:25 Uhr mit dem Komplet.
Ihren Lebensunterhalt verdienen die Schwestern mit der Herstellung von Kräuterlikör, Körperpflegeprodukten und Paramenten (aufwändig gestaltete Textilien Messgewänder, Stolen, Chormäntel und Altardecken).
Der Kloster Kräuter Trank, der Klosterlikör aus Salbei, Thymian, Spitzwegerich, Ringelblume und Kamille wird heute ganz modern mit Solarenergie hergestellt und kann an der Klosterpforte erworben werden – wegen der Corona-Krise mussten wir allerdings darauf verzichten.
Bildergalerie Eifelspur – Wildnispfad
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