Rundwanderweg, Tagestouren, Unterwegs
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EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel

EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel | Auch wenn der Wetterbericht für den Nachmittag Ungemach in Form von Regen und Wind verspricht: Es ist Freitag und Rudi und ich wollen auf die Piste. Genauer gesagt von Zingsheim aus zur Wespelquelle und dann weiter zur Tempelanlage Pesch.


Übersicht EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel

  • Typ: Rundweg
  • Länge: Etwa 13 km
  • Höhenmeter: Etwa 295 Meter
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Krausstraße 1, 53947 Nettersheim-Zingsheim
    W3W: wurf.schwarzen.gleise
  • Anspruch: Leichte Wanderung auf asphaltierten Straßen, befestigten Wald- und Wiesenwegen sowie teilweise kleinen Pfaden. Wanderschuhe erforderlich. Handynetz lückenhaft.
  • Gelaufen: 10. März 2023
  • Weiterführende Links sind wie immer kursiv dargestellt.

Im Nebel von Zingsheim zum Hermesberg

Aber noch ist das Wetter gut, die Sonne scheint sogar ein wenig – also los. Vom Parkplatz am Gemeindehaus Zingsheim geht es zunächst über die Landstraße und vorbei am Schulzentrum. Dort genießt eine Horde Schulkinder deutlich hörbar ihre Pause. Dann geht es auch schon aus dem Ort hinaus, über die Autobahn und rechts ab in den Wald.

Nach den ergiebigen Schnee- und Regenfällen der letzten Tage ist es zwar arg schlammig. Dafür sprudeln aber auch verspielt kleine Bächlein über den Weg.

Bergan geht es über eine etwas triste, abgeholzte Hochebene. Ob ein Sturm hier gewütet hat oder der unsägliche Borkenkäfer, weiß ich nicht. Schön sehen die verbliebenen Stümpfe aber nicht aus.

Aber die Aussicht ändert sich bald und gibt den wahren Charakter der Wanderung frei: Ein weiter Blick streift über Wiesen und Wälder und die ganze Pracht der Nordeifel.

Ab hier geht es fast stetig bergab und ins Tal des Wespelbachs. Auch hier plätschert es unentwegt: Von den Hügeln schlängeln sich unzählige Bächlein und Rinnsale hinab und füllen den Bauchlauf.

EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel
Winter vs. Frühling

Wespelquelle

Kurz vor Erreichen der Wespelquelle gibt der Wald in weiter Ferne noch einmal den Blick auf den Stockard mit seinem Radioteleskop frei. Wie ein umgedrehter Regenschirm reckt sich der „Astropeiler“ in den Himmel.

Die Wespelquelle selbst ist eher unscheinbar: In einem konstanten Strom plätschert das Wasser aus dem Berg und verschwindet unter der Straße, um sich dann in den Bachlauf zu ergießen. Auch wenn es verlockend erscheint: Ein großes Schild mahnt „Kein Trinkwasser!“.

Bald streifen wir das kleine Örtchen Pesch, laufen weiter am Bachlauf entlang bis zur hiesigen und gottseidank geruchsneutralen Kläranlage. Dann geht auch schon über einen kurzen, steilen Anstieg hinauf zum Tempelbezirk Pesch.

EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel
Die Wespelquelle

Tempelanlage Pesch – der „Heidentempel“

Der still im Wald gelegene Tempelbezirk ist einer der bedeutendsten archäologischen Denkmäler in der Nordeifel. Hier brachten die Bewohner der Region einst den Matronen ihre Opfer dar und hofften auf Schutz, Wohlergehen und gutes Gelingen. Zum Dank für erfüllte Hoffnungen stellten die Menschen Weihesteine in das Heiligtum. Die ältesten Funde gehen hier auf das 1. Jahrhundert zurück. Doch auch nach dem das Christentum sich im 4. Jahrhundert in der Region bereits durchgesetzt hatte, wurde die Anlage noch genutzt.
Und selbst heute ist der Ort nicht nur für Stille und Natur beliebt: Es finden sich an den Weihesteinen noch immer Opfergaben in Form von Früchten und Blumen.

Mehr zu den Matronen und ihren Heiligtümern findet Ihr hier und hier.

EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel
EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel

Durch Pesch zum Lickenberg

Nach ausgiebiger Besichtigung geht es zunächst auf gleichem Wege wieder die Stufen hinab. Wir folgen dem Weg zurück bis zu den ersten Häusern von Pesch. Hier führt eine kleine Straße über den Wespelbach und zwischen den Häusern hindurch.
Schöne Fachwerkhäuser und alte Gehöfte wechseln sich hier ab und zeugen von der langen Geschichte des Ortes: Schon 893 wird Pesch im Besitzverzeichnis des Klosters Prüm erwähnt. Von der einst stolzen Wasserburg ist allerdings nichts mehr übriggeblieben.

Ungefähr bei Kilometer neun verlassen wir das Örtchen wieder und wandern auf einem breiten, steinigen Weg über die Wiesen bergan. Jetzt setzen auch wie versprochen Regen und Wind ein.

Auf der schlammigen Wiese hat Rudi noch einmal Gelegenheit, sich so richtig einzusauen, während ich meine Regenjacke noch ein wenig dichter zuziehe.
Hoch hinauf führt der Weg über freie Fläche bis zu einem Rastplatz am Lickenberg. Ob hier einer der EifelBlicke entstehen wird? Das Korsett eines großen Hinweisschilds ist schon aufgebaut und auch eine bequeme Bank lädt zur Fernsicht ein.

Der Rest des Weges führt uns durch den Wald zurück nach Zingsheim. Der Weg ist breit und gut ausgebaut und auch der Regen hat ein Einsehen und lässt Dackel und Mensch in Ruhe.


Touren-Video zur EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel

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Streckenverlauf EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel


Hinweise und Hilfreiches EifelSchleife Wespelquelle und Heidentempel

  • Zingsheim und seine Wanderwege lassen sich von Mechernich Bf mit dem TaxiBus (Linie 830) erreichen.
    Reservierung mind. 30 Minuten vor Abfahrt unter Tel: 02441 99 45 45 45
    Achtung: Die Mitnahme von Hunden kann im TaxiBus zum Problem werden und sollte vorher unter genannter Telefonnummer abgeklärt werden.
  • Bei heißen Temperaturen bitte ausreichend Wasser mitnehmen, da auf den Höhenzügen vorbei am Lickenberg fast kein Schatten zu erwarten ist!

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